Herzogin von Chicago (2019/20)

Bericht von Josef Heisl

Über 300 Besucher erlebten die Premiere der „Herzogin von Chicago“ – Ensemble und Orchester begeisterten – noch Karten für weitere Vorstellungen

Von Josef Heisl

Tittling Hoch gelobt und ausgezeichnet bis hin zur Plakette des Bundespräsidenten ist der Liederkranz Dreiburgenland Tittling. Dass er diese Ehrungen verdient, das stellten rund 150 Mitwirkende ein weiteres Mal unter Beweis. Glänzende schauspielerische Fähigkeiten, ein wunderschöner professioneller Gesang und ein Orchester, das unter der Leitung von Margit Weinberger zur Höchstform auflief waren die Schlaglichter an einem Abend, von dem über 300 Besucher begeistert den Heimweg antraten.

Pünktlich auf die Minute hob Margit Weinberger den Taktstock und dann öffnete sich auch schon der Vorhang bei dichtem Schneefall und einer zünftigen Schneeballschlacht. Durch das Fenster der Hotelrezeption des „Schweizer Hofs“ war eine Berglandschaft mit Sessellift zu sehen. Alles wartete dort gespannt auf das Eintreffen der Gäste aus den USA in diesem Stammdomizil des Erbprinzen Boris Sandor aus Silvarien. Dann trat sie ein, gesanglich imposant, die Mary (Martina Gabriel), Tochter des Millionärs Benjamin Lloyd. Sie war gekommen, um eine Wette mit ihren Freundinnen einzulösen, nämlich, dass man mit Geld alles kaufen könne, sogar einen Mann.

Mary hatte es sich zum Ziel gesetzt, einen Prinzen samt seinem Königreich zu kaufen. In Europa lernt sie dann in einer stürmischen Begegnung Boris Sandor (Armin Saller) kennen. Doch da prallen unterschiedliche Welten aufeinander. Der Prinz bevorzugt Csardas und Wiener Walzer, die Millionärstochter Charleston und Slowfox. Außerdem schwelgt er in der Vergangenheit und erinnert immer wieder an die guten alten Zeiten, in denen alles schön war. Es kommt zu dem Duell amerikanischer Lebensstil oder europäische Tradition. Doch letztlich siegt der Kaufrausch der Amerikanerin, sie kauft für sechs Millionen Dollar das Schloss. Entscheidend beteiligt an dem Deal waren auch der Finanzminister des Prinzen (Thomas Käser) und der immer wieder warnende Staatsminister (Josef Pauli).

Mit einem imposanten Bühnenbild mit Stars and Strips ging es nach der Pause weiter, in der die Helfer des Liederkranzes die Gäste hervorragend versorgten. Der Prinz betritt die Szene, ganz beeindruckt von dem neuen Outfit seines Schlosses. Glänzende Ballettszenen folgen, Prinz und Mary tanzen Walzer. Jetzt kommt auch Marys Vater mit ihren Freundinnen aus Chicago an. Als er hört, dass Mary den armen Prinzen auch noch heiraten will, setzt es ein deutliches, „da sage ich no, aus der Heirat wird nichts“.





Doch Mary will den Prinzen. Der ist aber seiner Cousine, der Prinzessin Rosemarie (Antonia Lerchl) aus einem ebenfalls verarmten Adel, versprochen. Sandor feiert inzwischen im Hotel „Schweizer Hof“ seinen Junggesellenabschied. Alles für das Vaterland, meint er und sieht nur die Alternative heiraten oder abdanken. Doch Rosemarie verliebt sich in Jonny Bondy (Christoph Gründinger), dem Privatsekretär der Mary und heiratet ihn in der amerikanischen Botschaft. So nimmt alles seinen Lauf und am Ende kommen sie, wie in einer Operette so üblich, auch alle zusammen, Mary und Sandor, Jonny und Rosemarie sowie Hoteldirektor Tihany (Thomas Mader) und Oberkellnerin Kompoty (Regina Schneider).

Das Publikum applaudierte lang anhaltend und begeistert. Vorstand Günther Hödl, der die organisatorische Gesamtleitung hatte, meinte am Schluss, das sei in 35 Jahren die 188. ​Aufführung des Liederkranzes gewesen. Hödl lobte seine Hauptverantwortlichen, an der Spitze Chorleiter Thomas Gabriel, Orchesterleiterin Margit Weinberger, Regie Stephanie Holly, Tanz Elisabeth Neubauer, Bühnenaufbau Nik Saller sowie Gesangeinstudierung und Solisten Martina Gabriel.

Der Vorsitzende freute sich über den Besuch der Ehrengäste, Pfarrer Fabian Feuchtinger, Vizelandrätin Gerlinde Kaupa, Bürgermeister Helmut Willmerdinger, Bezirksrat Josef Heisl jun., MdL a.D. Konrad Kobler, Altbürgermeister Waldemar Bloch, dem ehemaligen Kulturreferent Dr. Wilfried Hartleb, Rektor Reinhard Bernhard und 2. Bürgermeister Josef Artmann, alle langjährige Freunde des Liederkranzes. Zum Schluss dankte er den Bereitschaften von BRK und Freiwilliger Feuerwehr für ihre Anwesenheit.

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