Über uns

Der Liederkranz wurde im September 1883 als Männerchor mit Name „Liederkranz Tittling“ gegründet. Erster Vorsitzender war der Ortspfarrer und spätere Domkapitular Max Muggenthaler, der Erbauer der Tittlinger Pfarrkirche von 1893. Hauptlehrer Joh. Nep. Klee war erster Dirigent. Das Liedgut entsprach dem Zeitgeist, widmete sich vorzüglich dem Vaterland, der Natur und der Heimat mit allen Zugehörigkeiten. Jährlich gab der Verein mindestens eine konzertante Unterhaltung mit Singspielszenen, meist zur Faschingszeit.

Höhen und Tiefen sowie die Zeitgeschichte bestimmten bis heute das Vereinsgeschehen. So ruhte mangels eines Dirigenten von 1895 bis 1911 die Sangestätigkeit. Die beiden Weltkriege unterbrachen sie ebenfalls. 1931 bis 1933 waren es vereinsinterne Interessengegensätze, die eine Vereinsspaltung mit sich brachten und nach der Aussöhnung dem Liederkranz bis 1940 einen neuen Namen gaben. Im Dritten Reich bestimmten infolge des Gleichschaltungsgesetzes der Vereine weitgehend Partei und Staat die Auftrittsgründe und damit die Auswahl des Liedgutes, die natürlich völkisch war und nicht jedermanns Geschmack traf. Ein eigenständiges Vereinsleben im heutigen Sinne gab es nur eingeschränkt. Seit der Wiedergründung nach Weltkrieg II im Jahre 1949 kehrte man zur traditionellen Vereinsbezeichnung und zum ebensolchen Vereins- und Gesangsleben mit einem Jahreskonzert und einem Sängerball zurück, gab sich eine neue Satzung, erhielt den E.V.-Status und trat dem Bayer. Sängerbund bei. 1971 gab sich der Verein eine neue Satzung und nennt sich seither Liederkranz „Dreiburgenland“ Tittling. Die Jahreshauptversammlung 2009 beschloss eine Satzungsneufassung die im Laufe der Jahre aktualisiert wurde.

Das Liedgut wurde ab Anfang der 70-er-Jahre von den Texten her moderner und melodisch frischer. Im Jahre 1983 feierte der Verein mit mehrteiligem Rahmenprogramm, Festzug, Festgottesdienst und Festabend sein 100-jähriges Bestehen. Der Bundespräsident zeichnete aus diesem Grund den Liederkranz mit der „Zelter-Plakette“ aus. Mit 47 aktiven Mitgliedern präsentierte sich der Chor in seiner bisherigen Höchststärke.

Mit der Wiederaufnahme des alten Singspieltradition 1984 mit dem „Holledauer Fidel“, Teil I, beginnt – zunächst vollkommen unbemerkt und unbeabsichtigt – eine neue Ära im Liederkranz. Man benötigte Frauenstimmen. Sie fanden sich zunächst aus den Reihen der Ehefrauen der Sänger und deren Bekannten und Verwandten. Nach der wieder so erfolgreich verlaufenen nächsten Operette „Der fidele Bauer“ 1985/86 wurde ein Frauenchor gegründet, der sich im April 1986 dem Liederkranz anschloss. Damit war es möglich, auch als Gemischter Chor aufzutreten. Dies geschah indes zunächst nur sehr zögernd, punktuell und anlassbedingt, doch etwa ab 1998 wurden gemischte Chorsätze zum Regelbestandteil jedes Programmes.
Bis 2020 wurden 17 Operetten/ Singspiele vor insgesamt über 75.000 Besuchern aufgeführt.

In regelmäßigen Turnus werden Sommerkonzerte in der Dreiburgenhalle bzw. als Sommer-Open-Air am Tittlinger Marktplatz aufgeführt. Auch Weihnachtskonzerte mit Orchester in der Pfarrkirche „St. Vitus“ in Tittling gehören zum regelmäßigen Programm, sowie die festliche Gestaltung von Festmessen mit Chor und Orchester.

Aktive Chöre des Vereins sind nunmehr:
Gemischter Chor – Männerchor – Frauenchor – Liederkranz Vocal Ensemble „LiVE!“ – Jugendchor „The singing Lips“ – Kinderchor „Cho(h)rwurm“ – „Musikzwerge“ (musikalische Früherziehung für Kinder von 2-3 Jahren) – „Rasselbande“ (musikalische Früherziehung für Kinder von 4-5 Jahren).

Seit 1988 unterhält der Verein auf eigene Kosten in der Muggenthaler Straße (Eigentümer Markt Tittling) ein zum Großteil selbst renoviertes, auf den neuesten Stand gebrachtes Sängerheim. Das eigene Heim ist geradezu existenznotwendig. Seit 1997 gibt der Verein regelmäßig seine illustrierte Mitgliederzeitschrift „Chor aktuell“ heraus.